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Ruslan-Salis in Leipzig vor dem Aus?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 21:02
von EA-Henning
Ruslan-Salis steht vor dem Aus

Das meldet jedenfalls das Luftfahrtportal Airliners.de.
Hintergrund ist offenbar der, das Russland seine AN-124 selbst warten und modernisieren möchte und hierbei nicht mehr aus Antonow zurückgreifen will. Hinsichtlich des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine verständlich. Antonow dagegen veräussert wiederrum Lizenzen für die AN-225 an China.

Die AN-124, das sollte man wissen in diesem Zusammenhang, ist keine ukrainische Entwicklung, sodern eine sowjetische. Sämtliche Istitute und viele Konstruktionsbüros, zu einem großen Teil natürlich auch Antonow, wo der Prototyp enstand der Sowjetunion waren an der Entwicklung der AN-124 und der AN-225 beteiligt. Die Endmontage erfolgte in der Ukraine und auch in Russland, es gab zwei Finalhersteller!

Jedenfalls will Antonow weltweit ein Betriebsverbot für die AN-124 erwirken, die nicht bei Antonow gewartet wurden und/oder nicht Antonow-zertifizierte Ersatzteile erhalten haben.

Der Geschäftsbetrieb endet demnach am 31.12.2016

Bericht zum Thema auf Airliners.De (Bitte hir klicken!)

Bericht zum Thema auf Sputniknews (Bitte hir klicken!)

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem aus?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 21:51
von LEJ-Spotter
Das Ruslan Salis vor dem Aus steht, steht aber bereits schon länger fest. Genau genommen seit dem Zeitpunkt, als sich VDA und ADB getrennt für den NATO-Auftrag beworben haben.

Auch wenn der Präsident von Antonov öffentlich große Töne spuckt, wird sich nicht vieles ändern. VDA wird den Zuschlag erhalten und ihre Flugzeuge in Kooperation mit Antonov in Leipzig warten lassen. Nichts anderes wurde auch bei der An-22 gemacht. :-)

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem aus?

Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 22:08
von EA-Henning
LEJ-Spotter hat geschrieben:Das Ruslan Salis vor dem Aus steht, steht aber bereits schon länger fest. Genau genommen seit dem Zeitpunkt, als sich VDA und ADB getrennt für den NATO-Auftrag beworben haben.

Auch wenn der Präsident von Antonov öffentlich große Töne spuckt, wird sich nicht vieles ändern. VDA wird den Zuschlag erhalten und ihre Flugzeuge in Kooperation mit Antonov in Leipzig warten lassen. Nichts anderes wurde auch bei der An-22 gemacht. :-)


Meinst Du? Ich glaube eher, die AN-22 hat ja die selben Propeller, wie die TU-114/95/142. Und Russland das Patend darauf. Das war, nach meiner Meinung, eher zähneknirschend.

Und zum anderen will Antonow ja ein Flugverbot für russisch gewartete AN-124 durchsetzen.

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem Aus?

Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 10:21
von LEJ-Spotter
Beide Unternehmen sind enger miteinander verzahnt als man das öffentlich zugeben mag. Mit einer klaren Trennung von VDA würde man eher sich selbst schaden. Diese Aussagen repräsentieren die öffentliche Meinung, nicht mehr, und auch nicht weniger.

Ein Verbot kann man meiner Meinung nach gar nicht durchsetzen. Es gibt 2 Montagelinien - eine in Russland und eine in der Ukraine. Beide haben das Zertifikat Teile zu fertigen und zu verbauen. Hinzu kommt, dass AMTES über die vollen Rechte bei der An-124 verfügt, bis hin zu Modernisierung und damit dem verbauen neuer Teile - diese Erlabunis hat man erst vor einem halbe Jahr von Antonov bekommen. Ein Verbot wird wohl eher schwierig werden...

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem Aus?

Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 11:32
von EA-Henning
Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber:

Wir kennen die Verträge nicht im Einzelfall und oft gibt es dort Klauseln, die im Falle eines Falles zur Wirkung kommen.
Grundsätzlich ist die AN-124 eine sowjetische Entwicklung von TsAgi, Antonow, LII, Flugzeugwerk Aviant, Flugzeugwerk Uljanows, Flugzeugwerk Taschkent und einigen weiteren Firmen und Instituten. Die Rechte waren also sowjetisch. Da zentral abglegt dürften die auch nun sowohl in russischer als auch in ukrainischer Hand sein. Aber, wie sind die Rechte verklausoliert? Bekanntlich wurden alle geraden Baulose in Uljanowsk und alle ungerade Baulose in Kiew montiert bzw. final endgefertigt. Es könnte (!) beispielsweise sein, das die Maschinen jeweils dort modernisiert und gewartet werden müssen, wo sie hergestellt worden sind bzw. welche Firma jeweils durch den jeweiligen Hersteller lizenziert wurde. Ich glaube schon, das man staatlicherseits nun mit Dreck wirft. Antonow als Konzern existiert nicht mehr.

Die Antonow-Holding wurde aufgelöst und der Geschäftsführer entlassen. Das Herstellerwerk (früher Aviant, dann Antonow) und das Konstruktionsbüro Antonow (Heist übrigens nun Antonov State Company [ASC]) als auch Antonow Airlines sind seit 01.01.2016 zum saatlichen Ukroboronprom-Konzern zugehörig.

Also vorstellbar wäre ein solches Szenario aus meiner Sicht durchaus!

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem Aus?

Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 11:33
von EA-Henning
Eine weitere Pressemeldung zum Thema:

http://www.cargoforwarder.eu/2016/09/08 ... om-flying/

Re: Ruslan-Salis in Leipzig vor dem Aus?

Verfasst: So 11. Sep 2016, 15:02
von EA-Henning