Nachdem ich letztes WE das erste Mal die neue Schnellfahrstrecke (NBS) VDE8 in voller Länger erlebt habe, will ich mal einen Erfahrungsbericht liefern.
Der Anschluss von Coburg an die VDE ist zweigeteilt. Nach Süden fährt alle zwei Stunden ein schneller Regionalexpress sowie wochentags drei ICE. Nach Norden fahren leider nur die drei ICE. Letzten Samstag habe ich spontan einen Ausflug nach Berlin gemacht. In Bayern war Feiertag, Grund genug, etwas zu unternehmen. Mit dem RE um 9:37 ging es pünktlich Richtung Bamberg. Logisch, von Coburg nach Berlin muss man oftmals via Bamberg fahren. Dort angekommen, hieß es Verpflegung sammeln, waren doch knapp 40 Minuten Übergang zwischen dem RE aus Coburg und der Weiterfahrt gen Norden. Die RE sind im Allgemeinen sehr pünktlich, sauber und angenehm im Fahrkomfort. Der ICE nach Norden war dann ein Altbekannter, der ICE T, die Baureihe also, die bereits im Saaletal rauf und runter gefahren ist. Im Wagen 23 bequem gemacht, ging es im gut gefüllten, aber nicht übervollen Zug auf die VDE. Die gefahrene Geschwindigkeit bis Erfurt betrug so 210 - 220 km/h. Höchstgeschwindigkeit ist beim derzeitigen Fahrplan nur bei Verspätung notwendig. Über Erfurt, VDE 8.2 und Leipzig dann nach Berlin. Dort etwas rumgelatscht und um 19:28 stand am Gleis 2 des Hauptbahnhofes der ICE nach München. Der letzte des Tages für diese Relation. Besonderheit an diesem Zug, dieser hält in Coburg. Für mich also ideal. Auch hier war die Fahrt fast pünktlich. Ab Erfurt hatte der Zug eine Fahrzeugstörung, so dass nur 180km/h möglich waren (ich gehe von der alt bekannten Fahrmotorproblematik aus). Aber in Coburg hatte der Zug nur 4 Minuten Verspätung. Da sieht man, wie locker der Fahrplan noch ist. Alles in Allem ein toller Ausflug.
Komme ich mal zu dem Verspätungsproblem wegen der ETCS Erprobung im laufenden Betrieb. Kurz nach Eröffnung der Strecke waren reichlich negative Schlagzeilen zu lesen. Hauptgrund war, dass vor Allem der ICE1 Probleme mit dem ETCS hatte. Diese Hausaufgaben scheint DB FV gemacht zu haben. Beim Blick in die Gesamtlage des Verkehrs ergibt, dass inzwischen größere Verspätungen eher die Ausnahme, als die Regel sind. Also mal positive Nachrichten rund um den DB Keks.
Komme ich nun zu meinen Erwartungen an die Strecke. Die Zeitungen haben es bereits geschrieben. Fahrgastzahlen sind sprunghaft gestiegen. Potential ist also reichlich da. Ich glaube, die Strecke könnte noch einen "ganz früh" und einen "ganz spät" Zug vertragen. Das wäre kurzfristig schon eine enorme Verbesserung. Obendrein glaube ich, dass die Sprinter zukünftig im 2h Takt fahren sollten. Ergänzend zum bestehenden Angebot. Dazu noch ein paar einzelne Züge in Relationen wie (München)- Nürnberg - Leipzig - Dresden oder (München) - Nürnberg -Halle -Magdeburg. Vielleicht sogar (München) - Nürnberg - Erfurt - J*** - (Gera wenn mal irgendwann die Strippe hängt) oder (München) - Nürnberg - Coburg - Sonneberg als Einzelzug. Oder Lichtenfels - Coburg - Leipzig - Berlin. Möglichkeiten gibt es doch einige. Hier sollte DB FV einfach mal kreativ sein und sich ausprobieren. Speziell für Coburg muss übrigens, für mehr Verkehr, dringend einiges getan werden. So fehlt zwischen Coburg Güterbahnhof und dem Abzweig Herzogsweg schlicht und ergreifend ein zweites Gleis.
Was habt ihr für Erfahrungen auf der Strecke gesammelt? Was wünscht ihr euch für die Zukunft (der Strecke)? Welche Verbindungen fehlen euch noch?
VDE8 Erfahrungen, Verspätungen und Zukunftsprognosen
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