Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideensuche

Diskussionen rund um den Flughhafen, die keine Pressemitteilung oder Presseinformation als Grundlage haben.
Benutzeravatar
EA-Henning
Administrator
Administrator
Beiträge: 3410
Registriert: Sa 26. Jan 2008, 21:42
Homepage: http://www.luftfahrt-eisenach.de
Postcode: 99817
Country: Germany
Wohnort: 99817 Eisenach De
x 116
x 20
Kontaktdaten:

Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideensuche

Beitragvon EA-Henning » Di 9. Apr 2013, 10:39

Wie kann der Flughafen Erfurt-Weimar attraktiver bzw. lukrativer werden, dass ist unsere Frage.
Es soll versucht werden, Möglichkeiten zu finden, um den Flughafen in ein annehmbares Licht zu rücken.

Was nicht gesucht sind, sind Plattitüden wie:" man muss Fluglinien suchen", "Firmen muessen besser/enger zusammenarbeiten" oder"die meussen sich besser verkaufen".
Nein, bringt doch mal klipp und klar ein mögliches Konzept.
0 x
C'est le Ton qui fait la Musique!

kirchi
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon kirchi » Di 9. Apr 2013, 10:50

am Anfang dachte ich auch, ein paar Schlagworte bringen, ok, das reicht...

...aber ein "Konzept" ist ja doch umfangreicher! Aber um dahin zu kommen, kann man sich an Schlagwörtern, welche du ausgeschlossen hast, lang hangeln. >grins<
0 x

kirchi
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon kirchi » Di 9. Apr 2013, 13:20

Ein Flughafen ohne Flugzeuge wirkt wie ein Kino ohne Film oder ein Stadion ohne Fußball. Von daher denke ich, dass der Fokus darauf liegen muss, dass die Anzahl der Flugbewegungen gesteigert wird, um dadurch sicherlich auch die Faszination Fliegen wieder in ein besseres Licht zu rücken. Aber für mehr Flieger am EDDE müssen auch die Rahmenbedingungen passen. Kaufkraft und Nachfrage setze ich insofern voraus, dass ich darauf nicht weiter eingehen möchte. Momentan steht der Flughafen als reiner Ferienflughafen in der Öffentlichkeit. Aber dieser Platz ist mehr. Erfurt-Bindersleben ist auch der Ausgangspunkt für Eilfracht, ein Standortfaktor für Geschäftsfliegerei und natürlich auch in einem gewissen Maß an der Sicherheit aller beteiligt, Rettungshubschrauber sowie Polizeihelikopter sei Dank. Ebenso ist der Airport ein touristischer Faktor in der Privatfliegerei. Als Beispiel sei nur das Ziel des Deutschlandfluges 2013 genannt, bei dem ca. 120 Kleinflugzeuge in der Landeshauptstadt landen werden. Ganz schön viel, wenn man das magere Image dagegen hält.
Jeder dieser Punkte ist für sich anspruchsvoll genug, so dass man diese auch nicht zusammen betrachten sollte. Ich fange einfach mal bei den Urlaubsflügen an. Ich denke, dass der Flughafen hier gut aufgestellt ist. Sicherlich etwas mehr geht immer, aber man kann und sollte nicht meckern. Das Flugangebot steigt kontinuierlich, die Nachfrage ebenso. Sicherlich wäre es praktisch, wenn Destinationen, wie die rund um das Rote Meer, im Winter durchgehend angeboten würden, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Ein weiterer Punkt ist der fehlende Reisecharterverkehr nach Thüringen. Sicherlich zu ausgewählten Veranstaltungen, wie der Koch-WM in der Erfurter Messe, findet so etwas ab und an statt, aber da wäre noch mehr möglich. Was braucht man dazu? Einen Partner in der Quellregion sowie einige Partner in Thüringen, die das touristische Angebot bereitstellen (Reisekette von der Abholung am Flughafen, Hotelunterbringung und natürlich die Events selber). Gute Beispiele dafür wären: Biathlon in Oberhof (sehe da norwegische und russische Touristen), die Events rund um die Klassikerstadt Weimar, aber auch solche Events, wie die Domstufenfestspiele, die Weihnachtsmärkte im Freistaat. Also alles aufkommenstarke Veranstaltungen, welche zeitlich auf wenige Termine zurückzuführen sind.
Zweiter Punkt ist die Luftfracht. Auch hier ist die regelmäßige Anbindung der TNT schon ein enormer Faktor für den Flughafen. Auch wenn die beförderte Frachtmenge der in Leipzig bei Weitem nicht das Wasser reichen kann, so übertrifft diese dennoch die von etablierteren Flughäfen wie Dresden, Dortmund oder Saarbrücken. Hier sollte der Fokus, mit dem der Flughafen wirbt, bei dem 24h-Betrieb liegen. Die Möglichkeit Tag und Nacht Fracht ausfliegen zu können, ist ein echtes Pfund. Was könnte man dennoch machen, damit hier das Potential besser gefördert werden kann? Sicherlich sollte der Flughafen die Nähe zu den größten Logistikansiedlungen und Speditionen im Umkreis suchen. Ein Miteinander fördern und die Vorteile aufzeigen. Zalando, Panasonic, DB Schenker, UPS und andere wären hier wohl die richtigen Ansprechpartner. Sicherlich könnte man auch gewisse öffentliche Frachtbedürfnisse, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Zoo, ein neues, seltenes Tier direkt über den Flughafen einfliegen. Und dies medienträchtig platzieren.
Kommen wir nun zum größten Kritikpunkt, dem der Platz ausgesetzt ist. Die fehlende Anbindung im Liniengeschäft. Welche Ursachen sind dafür auszumachen? Die Lage Erfurts in der Mitte Deutschlands, die recht gute (und bald bessere) Bahnanbindung oder die Konkurrenz von Flughäfen in der Nähe sind sicherlich mitverantwortlich. Aber auch das Desinteresse der Wirtschaft sowie der Politik am Flughafen. Wie könnte man hierbei auf die Beine kommen? Sicherlich müsste einmal grundlegend und ausführlich der Bedarf an Flügen abgefragt werden. Ebenso das Preisempfinden. Wenn ich auf die Deutschlandkarte schaue, dann würde mir nach wie vor der Flughafen Düsseldorf als perfektes innerdeutsches Ziel einfallen. Schlechte Straßen- und Schienenanbindung von Thüringen ins Ruhrgebiet. Außerdem bietet der Flughafen Düsseldorf viele Verbindungen, auch auf der Langstrecke, an. Man müsste den Umsteigerverkehr fördern. Leider sehe ich in Deutschland keine Fluglinie, die dem Bedarf, wie dem Kostenempfinden enstpricht. Man braucht dafür sicherlich einen 30-Sitzer, wie die Cirrus-Airlines nach München eingesetzt hatte. Nun hat man die Wahl, entweder eine staatliche Airline aufbauen oder einen mutigen finden, der dieses Konstrukt wagen würde. Oder als Mischform eine Förderung der Airlinegründung. Ich denke, dass es ausreichend ist, ein Ziel regelmäßig und zuverlässig anzufliegen (Frequenz 10/7 oder 12/7). Darüber hinaus kann man den Linienverkehr in niedrigen Frequenzen fördern. Zum Beispiel Wien oder London als anderes Linienende nehmen. Den Flug an zwei Tagen die Woche anbieten (Freitag und Sonntag zum Beispiel) und so Bedarf generieren (auch hier ist das ideale Fluggerät sicherlich in der Größenordnung 30-80 Sitze zu suchen). Sicherlich bedarf es dazu einer allumfassenden Marketingkampagne. Man braucht Werbung in Erfurt, wie am Zielort. Man darf nur nicht zu schnell zu viel erwarten. Man braucht ebenso die Mitarbeit der beteiligten Tourismusverbände. Diese müssen einen Mehrwert erkennen, sonst bleiben die bei ihren bekannten Mustern, dass Bustouristen in Heerscharen über Eisenach, Erfurt, Weimar oder Jena ausgeschüttet werden, aber am Ende kaum jemand etwas von diesem Ansturm hat. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Faktor ist, dass die Flüge bei den wichtigsten Buchungsmaschinen, wie Amadeus, gelistet und buchbar sein müssen. Außerdem muss die Verfügbarkeit über die Flugsuchmaschinen Swoodoo (u.A.) gegeben sein. Also zusammenfassend braucht der Flughafen zuverlässige und günstige (NICHT BILLIG) Linienflüge. Vielleicht wäre auch die Subventionierung eines Billigfliegers sinnvoll, aber aus der momentanen politischen Situation heraus nicht denkbar.
Nächster Punkt ist die allgemeine Luftfahrt. Auch hier läuft es, trotz guter Ansätze, nicht rund. Erst einmal betrachte ich den privaten Flugverkehr. Wo hakt es, warum steht das Flugfeld nicht voller Cessnas, Pipers und Co.? Es gibt um Erfurt herum eine kleine Menge von weiteren Landeplätzen, die mit ähnlichen Problemen, wie der Flughafen selbst, zu kämpfen haben. Der Verkehr ist nicht ausreichend. Man braucht also eine Koordination der umliegenden Flugplätze mit dem aviatischen Mittelpunkt des Landes. Ich will nicht, dass ein Flugplatz geschlossen werden muss, würde aber die Betriebszeiten der kleineren Plätze im 25km Umkreis (bis auf Ausnahmen) auf das Wochenende beschränken. Außerdem fehlen dem Flughafen Anlaufpunkte wie ein LTB (Wartungsbetrieb) für Kleinflugzeuge oder eine Flugschule. Auch Rundflüge sind nicht per se möglich. Es müsste Piloten finanziell entgegen gekommen werden, wenn sie sich entschließen ein Kleinflugzeug in Erfurt zu stationieren. Es müsste spezielle touristische Angebote geben, welche es lukrativ machen, dass man den Flieger am Freitag nach Erfurt fliegt und bis Sonntag, zum Abflug, stehen lassen kann. Ebenso wäre es reizvoll kleinere Fly-Inns zu veranstalten. Das Mooneytreffen 2012 oder der Deutschlandflug 2013 sind nur einige Beispiele dafür. Also zusammenfassend fehlt hier: eine übersichtliche Gebührenordnung, Wochenendangebote, die Möglichkeit auf Rundflüge, ein LTB und eine Flugschule. Vielleicht wäre es sinnvoll einen Fliegerclub am Flughafen zu etablieren, ein Anfang wäre das allemal.
Nun noch ein kurzes Wort zur gewerblichen allgemeinen Luftfahrt (wozu Rundflüge eigentlich auch gehören, aber das steht ja oben). Das ist der Einblick, der mir am ehesten fehlt. Vielleicht sollte man auch hier die Vorteile mehr denn je hervorheben. Aber mehr fällt mir nicht dazu ein.
Militärischer Flugbetrieb ist in Grenzen natürlich auch eine Möglichkeit den Flughafen zu beleben. Aber aufgrund von der Abhängigkeit zu den militärischen Behörden ist das sicherlich kaum eine Option für Erfurt.
Was könnte Erfurt noch tun, damit der Flughafen attraktiver wirkt? Die Öffentlichkeitsarbeit des Flughafens bezieht sich, derzeit, auf den bestehenden Flugplan. Was auch, in Anbetracht der Ressourcenproblematik am Flughafen, durchaus sinnvoll ist. Eine stärkere Einbindung in wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der FH Erfurt wäre sicherlich ein gute Weg dem entgegen zu wirken. Ebenso positiv sind die Flughafenrundfahrten. Aber die Attraktivität derer kann durch mehr Flieger nur gesteigert werden. Am baulichen Zustand der Anlagen kann man, aufgrund des Alters sicherlich nicht meckern. Ich würde allerdings das alte Terminal abreißen. Der geschichtliche Wert, der eine Erhaltung rechtfertigt, ist für mich nicht gegeben. An der Stelle kann entweder ein Zentrum für (die oben geforderten)Einrichtungen der allgemeinen Luftfahrt errichtet werden oder gar ein Luftfahrtmuseum. Die IL18 integrieren, evtl. die ein oder andere MiG dazu. Weitee Exponate lassen sich sicherlich auch auftreiben. Außerdem sollte man versuchen nördlich der Bahn eine Graslandebahn zu schaffen, damit man die Möglichkeit Luftsport zu betreiben, richtig ausbauen kann. Außerdem sollten alle freizusetzenden Flächen veräußert oder verpachtet werden. Solarparks sind ebenso eine sinnvolle Investition in die Infrastruktur und eine willkommene Einnahmequelle.
Welches Fazit soll ich nun drunter schreiben? Es läuft viel richtig, manches gar nicht, weil der richtige Partner fehlt. Ab und an der Wille zur Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden/Ämter/Einrichtungen abhandengekommen ist. Generell muss der Flughafen als Vermittler zwischen den Airlines und den Reisewilligen tätig werden. Potentiale aufdecken, Nachfragen befreidigen und auch politsche Rahmenbedingungen einhalten. Regelmäßige (Fach)Konferenzen zur Netzwerkbildung wären da schonmal nicht schlecht. Das meiste aber wird am lieben Geld scheitern. So ist das in dieser Welt nun mal. Ich hoffe, ich habe euch nicht erschlagen mit dem vielen Text.
0 x

LEJmann1002
x 285

Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideensuche

Beitragvon LEJmann1002 » Di 9. Apr 2013, 13:40

Sehr interessante Ideen, Kirchi. Nun, meine Einblicke kann und möchte ich da gar nicht vergleichen. Dennoch ein paar Stichworte. Das knüpft an das an, was wir schon anderenorts diskutiert haben.
Ich bin der Meinung daß
– der Name unbedingt wieder Flughafen Erfurt lauten sollte. Klingt für mich erwachsener und viel weniger verzweifelt.
– die Selbstdarstellung (»Image«) sich auch wieder mehr an Erwachsenen orientieren sollte (…ihr wißt schon);
– die Thüringer Tourismuswirtschaft eine viel größere Rolle spielen müßte;
– Linienverbindungen das A und O sind (wenn auch beileibe nicht der einzig wichtige Punkt).

Warum hat Cirrus ERF–MUC aufgegeben? Waren die Maschinen halbleer?
0 x

Benutzeravatar
EA-Henning
Administrator
Administrator
Beiträge: 3410
Registriert: Sa 26. Jan 2008, 21:42
Homepage: http://www.luftfahrt-eisenach.de
Postcode: 99817
Country: Germany
Wohnort: 99817 Eisenach De
x 116
x 20
Kontaktdaten:

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon EA-Henning » Di 9. Apr 2013, 13:55

Mensch Kirchi, meine Hochachtung!
0 x
C'est le Ton qui fait la Musique!

kirchi
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon kirchi » Di 9. Apr 2013, 13:56

Cirrus hat Ende 2011 die line eingestellt.
Die Maschinen waren nicht leer, das stimmt nicht. Die Auslastung war (subjektiv) immer zwischen 60 und 80 %. Aber das Konzept der Cirrus (dezentrale Standorte) sind eben nicht aufgegangen. Ebenso war deren Zuverlässigkeit nicht optimal. Dazu kommt, dass es die Cirrus unter den Umständen nicht geschafft hat, trotz staatl. Subventionen, rentabel zu fliegen. Ich behaupte, dass das weniger an der linie an sich, als an dem Unternehmen lag. Die Do328-100 mit 31 Sitzen kannst du pro Stunde mit ca. 1800 bis 2000€ betreiben (Flugstunde versteht sich). Der Flug nach München hat 45 bis 50 Minuten gedauert. Man braucht also ungefähr 100 € Erlös pro Sizplatz, damit sich das rechnet

EA-Henning hat geschrieben:Mensch Kirchi, meine Hochachtung!

du wolltest doch mehr als nur plakative Schlagwörter ;)
0 x

Benutzeravatar
EA-Henning
Administrator
Administrator
Beiträge: 3410
Registriert: Sa 26. Jan 2008, 21:42
Homepage: http://www.luftfahrt-eisenach.de
Postcode: 99817
Country: Germany
Wohnort: 99817 Eisenach De
x 116
x 20
Kontaktdaten:

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon EA-Henning » Di 9. Apr 2013, 15:08

kirchi hat geschrieben:
EA-Henning hat geschrieben:Mensch Kirchi, meine Hochachtung!

du wolltest doch mehr als nur plakative Schlagwörter ;)

Genau!
0 x
C'est le Ton qui fait la Musique!

ukef
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon ukef » Mi 10. Apr 2013, 21:41

LEJmann1002 hat geschrieben:
. . . . . Warum hat Cirrus ERF–MUC aufgegeben? Waren die Maschinen halbleer?


Bin selbst mind. 8 Mal die Strecke ERF-MUC bzw. MUC-ERF geflogen.
Nicht einmal waren mehr als 10 Fluggäste dabei. Halbleer wäre da noch gut gewesen.
Einmal waren wir mit der Stewardess zu dritt.

Aus meiner persönlichen Erfahrung definitiv keine ausreichende kontinuierliche Auslastung.
0 x

kirchi
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon kirchi » Fr 12. Apr 2013, 13:39

ukef hat geschrieben:
LEJmann1002 hat geschrieben:
. . . . . Warum hat Cirrus ERF–MUC aufgegeben? Waren die Maschinen halbleer?


Bin selbst mind. 8 Mal die Strecke ERF-MUC bzw. MUC-ERF geflogen.
Nicht einmal waren mehr als 10 Fluggäste dabei. Halbleer wäre da noch gut gewesen.
Einmal waren wir mit der Stewardess zu dritt.

Aus meiner persönlichen Erfahrung definitiv keine ausreichende kontinuierliche Auslastung.


so kann (m)ein Eindruck natürlich täuschen. Ich meine gelesen zu haben, dass ca. 30000 Fluggäste die Strecke genutzt hatten(in Spitzenzeiten und eine Quelle dafür habe ich auch nicht). Aber das wären 24 pro Flug. Das erscheint mir, nimmt man deine Einschätzung dazu, zu hoch.
0 x

kirchi
x 285

Re: Wie kann der Flughafen Erfurt attraktiver werden? Ideens

Beitragvon kirchi » Fr 12. Apr 2013, 13:50

Aber diese Erfahrungen und die Diskussion machen klar, dass ein innerdeutscher Linienverkehr mit Jets schier unmöglich scheint. Um auf meinen elend langen Text zurück zu kommen, ist meine Meinung, dass DUS für ERF das einzig sinnvolle Ziel wäre. Als Flugzeug würde, aus meiner Sicht, auch nur die DO228 oder Beech1900D in Frage kommen. Bei beiden kostet die Flugstunde zwischen 1000 und 1500€ (inkl. Personal und Abfertigung). Beide haben mind. 18 Sitze. Der zu erzielende Durchschnittserlös muss zwischen 90 und 100€ pro Ticket liegen, damit das Ganze langfristig tragfähig ist.

Wenn ich so eine Airline gründen könnte, würde ich wie folgt vorgehen (ganz grob)

1. Werbung, Marketing und noch mehr Maßnahmen um die Flieger zu füllen
2. Anschaffung einer der o.g. Flugzeuge, inkl. Personal
3. Partnerschaftsabkommen mit einem ad-hoc-Charteranbieter, der das gleiche Fluggerät betreibt, zwecks Personalausleihe oder Maschinenausleihe im Bedarfsfall (Krankheit, Urlaub, Defekt)
4. Kalkulation eines tragfähigen Ticketpreises. Wobei der Ticketpreis auf eine durchschnittliche Auslastung (bsp. 75%) gerechent wird und die überschüssigen (ca. 4 Tickets pro Flug) würde ich über Partnerairlines dem Umsteigeverkehr "stiften" und so geringer Zusatzeinnahmen erwirtschaften. Mit solch einer Kalkulation kann man es schaffen, dass die Flüge immernoch erschwinglich für Jedermann sein KÖNNEN.
5. immerwieder Vermarktung
6. Anbieten von 12 Flügen pro Woche (je nach Bedarfsanalyse aus Punkt 1) nach Düsseldorf (im doppelten Tagesrand, Sa+So jew. einen Flug)

erst, wenn man es erfolgreich bis zu diesem Punkt geschafft hat, kann man darüber nachdenken, zu expandieren. Chartergeschäfte, neue Linien oder Frachtfliegerei sind dann in den Pausen zwischen den Flügen (nach Düsseldorf)durchaus möglich.

Aber leider fehlt mir das Kleingeld. Oder krasser ausgedrückt, jedes Mal, wenn ich bei Punkt 6 angelangt bin, werde ich wieder wach :)
0 x


Social Media

     

Zurück zu „Flughafen Erfurt-Weimar - Diskussionen rund um den Flughafen“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste