Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Diskussionen rund um den Flughhafen, die keine Pressemitteilung oder Presseinformation als Grundlage haben.

Soll der Flughafen in Erfurt-Weimar umbenannt werden?

Ja, das könnte helfen neue Linienflüge zu gewinnen.
7
33%
Nein, das kostet nur und bringt nichts.
13
62%
Ist mir egal.
1
5%
 
Abstimmungen insgesamt: 21

tosch
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tosch » Mo 14. Jun 2010, 15:59

Tja, das finde ich eben auch. Erfurt hält derzeit ja nur 5% des Anteils, Thüringen 95%, das hätte man schon aufteilen können, von mir aus Erfurt 3% und Weimar 2%. Aber selbst diese Rechnung hätte es höchstens im derzeitigen noch vorliegenden Fall geben können. Da sich das Land ja aber verstärkt von Anteilen trennen wollte und mehr an die Stadt übergehen sollte (so waren jedenfalls mal die Berichte??? korrigiert mich wenn ich mich irre), kämen auf Erfurt allein ja höhere Kosten zu - die die Stadt gar nicht schultern kann.
Zuletzt geändert von EA-Henning am Mo 14. Jun 2010, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Der ganze Text war in Kleinschreibung.
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tosch
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tosch » So 20. Jun 2010, 01:49

hier übrigens die neueste PM des flughafens bezüglich seiner weiteren zukunft:

Die strategische Neuausrichtung des Thüringer Hauptstadtflughafens

Unter Bezug auf die aktuelle Berichterstattung der Thüringer Medien positioniert sich der Flughafen Erfurt.
Im März 2009 übernahm der jetzige Geschäftsführer Matthias Köhn sein Amt von Vorgänger Wolfgang Hesse in einer schweren Situation. Die Wirtschaftskrise schlug mit voller Kraft zu, die Verkehrszahlen hatten sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert. Von 460.000 im Jahr 2005 zu etwas über 270.000 im Jahr 2009.
Gemeinsam mit dem neuen Marketingleiter Jürgen Barthel, der ebenfalls im März 2009 zum Flughafen Erfurt kam, stellte sich Matthias Köhn dieser Herausforderung. Gemeinsam konnten sie diese Fehlentwicklung bereits korrigieren: In der Wintersaison 2009/10 konnte der Flughafen mit 14% Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, aber auch mit 7% Zuwachs gegenüber dem Winter 2007/08 abschließen - eine deutliche Trendwende, die sich seither fortsetzt. So haben die Veranstalter ihre Kapazitäten ab Erfurt deutlich zweistellig erhöht, teilweise sogar verdoppelt.
Salamon Reisen nahm Flugreisen ab Erfurt nach Ungarn neu ins Programm, TUI hat das Angebot mit zwei Flügen nach Mallorca deutlich ausgeweitet - nun gilt es für Thüringen, diese Angebote auch zu buchen. Dann werden die Veranstalter sicherlich auch neue Ziele ab Erfurt ausprobieren.

Strategische Ziele für den Flughafen leiten sich aus den Zahlen vergleichbarer Regionen ab. Wie kann es sein, dass Dresden das Jahr 2009 mit 2,2 Millionen Passagieren abschließt, Memmingen im Allgäu nach drei Jahren über 800.000 Passagiere hat und die hessische Landesregierung für einen Flughafen Kassel über 500.000 Passagiere prognostiziert? Der Unterschied liegt im Linienverkehr. Eine Tourismus- und Wirtschaftsregion wie Thüringen benötigt zeitgemäße Anreisemöglichkeiten für die Besucher, also Linienverbindungen.
Es ist nicht nachvollziehbar, wieso Thüringer den mühsamen Weg mit der Bahn nach Frankfurt in Kauf nehmen, um dort ihre Reise anzutreten. Vier Wochen vorher gebucht sind die Zubringerflüge nach München schon für 99 Euro (hin- und zurück, inklusive Steuern und Gebühren) erhältlich. Flüge ab München sind häufig preiswerter zu bekommen als ab Frankfurt und das Umsteigen dort deutlich angenehmer als am hessischen Megaairport. Hier informiert der Flughafen über Presse, Wirtschafts- und Reisebürostammtische, damit die Thüringer wieder ab Ihrem Flughafen fliegen.
[...]
Daher hat dies der neue Geschäftsführer gemeinsam mit Aufsichtsrat und Marketingleiter als wichtigstes Ziel für den Flughafen definiert: Die Stabilisierung der letzten bestehenden Verbin­dung nach München, die Anwerbung neuer Linienverbindungen in die wichtigen Drehkreuze Europas, Direktverbindungen auf kommerziell relevanten Strecken. Es ist bedauerlich, wenn die Betriebskosten des Flughafens politisch kurzsichtig in Frage gestellt und der neuen Geschäftsführung vorgeworfen werden. In den vergangenen Jahren konnte der Flughafen auf umfangreiche Rückstellungen zurückgreifen, welche 2009 planmäßig aufgezehrt waren. Es ist erstaunlich, wenn sich einzelne Politiker davon nun überrascht zeigen, dabei mit falschen Zahlen und Fakten argumentieren. Der Flughafen Erfurt ist kein Selbstzweck, sondern ein für Thüringens Wirtschaft lebenswichtiger Infrastrukturfaktor.

Wer den Flughafen in Abrede stellt schadet Thüringen. Mit 2½ Stunden ist der Flughafen von Frankfurt doppelt so weit entfernt wie Köln oder Stuttgart. Nürnberg liegt näher an München, Leipzig näher an Berlin. Dennoch floriert hier der Luftverkehr. Wer sich klein redet, wird klein wahrgenommen. Thüringen hat eine schlagkräftige, mittel­ständisch geprägte Industrie. Thüringen ist der wichtigste Solarstandort in Deutschland und Europa. Thüringen hat zudem touristisch viel zu bieten, ist das historische, wie auch das grüne Herz Deutschlands, Oberhof ein sportliches Schwergewicht. In vielen Gesprächen mit Fluggesellschaften, Veranstaltern und Unternehmen konnte der Flughafen überzeugen. Diese Gespräche fanden und finden nicht in Erfurt statt, Marketing­leiter und Geschäftsführer besuchen Ihre Kunden vor Ort.
So arbeitet die Niederländische Wirtschaftsrepräsentanz NBSO, wie auch der Flughafen in Amsterdam nun mit dem Flughafen zusammen um eine Fluggesellschaft für eine Flugver­bindung ins weltweite Drehkreuz der KLM und Ihrer Partner zu gewinnen. KLM bspw. hätte allein ca. 30 Millionen Euro Betriebskosten, um einen doppelten Tagesrand­flug anzubieten. Die „Nachlässe" bei Lande- und Abfertigungsgebühren durch den Flughafen sind für die Fluggesellschaften ein Tropfen auf den heißen Stein - es bedarf also besserer Argumente.
Deshalb - und mit Unterstützung aus Politik und Wirtschaft - fließen Standort­faktoren in die Präsentationen ein, mit denen der Flughafen Erfurt um neue Strecken wirbt. Die Thüringer Politik, wie auch die Städte, stellen sich hierbei hinter Ihren Flughafen. So zählt im Linienflugbereich das direkte Einzugsgebiet.
Neben der überragenden, weltweiten Bekanntheit von Weimar wird eine Umbenennung des Flughafens in Erfurt-Weimar ganz nebenbei dieses Einzugsgebiet des Flughafens nahezu verdoppeln: Von 200.000 Einwohnern in Erfurt auf 350.000 in Erfurt-Weimar (mit Weimarer Land). Auch eine solche Zahl macht das Ziel Erfurt-Weimar für Fluggesellschaften potentiell interessanter.
Insofern kann der Flughafen den Vorstoß der Landesregierung um die Minister Carius und Machnig, wie der Opposition um die FDP nur befürworten. Wer Thüringen adäquat an die Welt anbinden will, muss seinen Flughafen stärken. Neue Linien können nur mit einer klaren, strategischen und nachhaltigen Politik angeworben und erfolgreich etabliert werden. Neue Linien stärken die Thüringer Tourismusindustrie, wie auch die Wirtschaft. Die klare, verbindliche Unterstützung dieser Linien durch Wirtschaft, Politik, wie auch die Thüringer Tourismusindustrie ist ebenso ein Erfolgsfaktor.
Der Flughafen stellt lediglich die Infrastruktur. Im Gegensatz zum Aufwand für Straßen und auch die (privatisierte) Bahn sind die Beträge, die hier investiert werden gering, wobei der Flughafen auf die Investitionen der Vergangenheit in die Flughafeninfrastruktur zurückgreifen kann.
Ein strategisches Kernziel ist es daher, diese Infrastruktur nun bei den Fluggesellschaften bekannt zu machen.
Im Mai positionierte sich der Flughafen zudem erstmals auf der wichtigsten Fachmesse für Geschäftsflugverkehr EBACE in Genf. Mit der perfekten Lage im Herzen Deutschlands und einer hervorragenden Infrastruktur bietet sich der Flughafen als Standort für die Geschäftsfliegerei an. Einige Anbieter aus England und Spanien haben bspw. 150 und mehr Business Jets bestellt um in Europa Netzwerke aufzubauen. Auch hier versucht die Geschäftsführung nun, gemeinsam mit der Marketingabteilung, den Flughafen Erfurt zu positionieren und die Voraussetzungen für zeitgemäße Angebote zu schaffen.

„Selbstverständlich verfolgen wir eine klare Strategie, die wir auch offen kommunizieren" betont Geschäftsführer Matthias Köhn. „Unser Ziel ist die Positionierung des Flughafen Erfurt als Tor für Thüringen."
Und Marketingleiter Jürgen Barthel ergänzt „Die neue Unterstützung aus Politik und Wirtschaft ist wichtig. Wir brauchen neue Linienverkehre in die Drehkreuze Europas um der Welt den Weg nach Thüringen zu öffnen."

Quelle: flughafen-erfurt.de

Wie kann es sein, dass Dresden das Jahr 2009 mit 2,2 Millionen Passagieren abschließt, Memmingen im Allgäu nach drei Jahren über 800.000 Passagiere hat und die hessische Landesregierung für einen Flughafen Kassel über 500.000 Passagiere prognostiziert?


Endlich spricht mal jemand aus, was eigentlich alle denken: überall gehts voran, nur hier nicht.
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tor7378
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tor7378 » So 20. Jun 2010, 11:08

tosch hat geschrieben:hier übrigens die neueste PM des flughafens bezüglich seiner weiteren zukunft:

Die strategische Neuausrichtung des Thüringer Hauptstadtflughafens

Unter Bezug auf die aktuelle Berichterstattung der Thüringer Medien positioniert sich der Flughafen Erfurt.
Im März 2009 übernahm der jetzige Geschäftsführer Matthias Köhn sein Amt von Vorgänger Wolfgang Hesse in einer schweren Situation. Die Wirtschaftskrise schlug mit voller Kraft zu, die Verkehrszahlen hatten sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert. Von 460.000 im Jahr 2005 zu etwas über 270.000 im Jahr 2009.
Gemeinsam mit dem neuen Marketingleiter Jürgen Barthel, der ebenfalls im März 2009 zum Flughafen Erfurt kam, stellte sich Matthias Köhn dieser Herausforderung. Gemeinsam konnten sie diese Fehlentwicklung bereits korrigieren: In der Wintersaison 2009/10 konnte der Flughafen mit 14% Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, aber auch mit 7% Zuwachs gegenüber dem Winter 2007/08 abschließen - eine deutliche Trendwende, die sich seither fortsetzt. So haben die Veranstalter ihre Kapazitäten ab Erfurt deutlich zweistellig erhöht, teilweise sogar verdoppelt.

Die Trendwende scheint ja vollzogen zu sein! Wie kann es aber sein, das speziel bei den Antalya-Flügen ein Großteil als via - Flüge durchgeführt wird (Skyairlines, Atlas, Pegasus). Hier ist meines Erachtens ein Überangebot entstanden!

Salamon Reisen nahm Flugreisen ab Erfurt nach Ungarn neu ins Programm, TUI hat das Angebot mit zwei Flügen nach Mallorca deutlich ausgeweitet - nun gilt es für Thüringen, diese Angebote auch zu buchen. Dann werden die Veranstalter sicherlich auch neue Ziele ab Erfurt ausprobieren.

Die Flüge nach Ungarn, speziell nach Sarmellek gab es auch vereinzelt schon früher. Ich erinnere hier an die Flüge mit der OLT und mit Cirrus Airlines. In der Hinsicht also nichts besonderes.

Strategische Ziele für den Flughafen leiten sich aus den Zahlen vergleichbarer Regionen ab. Wie kann es sein, dass Dresden das Jahr 2009 mit 2,2 Millionen Passagieren abschließt, Memmingen im Allgäu nach drei Jahren über 800.000 Passagiere hat und die hessische Landesregierung für einen Flughafen Kassel über 500.000 Passagiere prognostiziert? Der Unterschied liegt im Linienverkehr. Eine Tourismus- und Wirtschaftsregion wie Thüringen benötigt zeitgemäße Anreisemöglichkeiten für die Besucher, also Linienverbindungen.

Wo bitte kommen in Dresden die 2,2 Mio Fluggäste für das Jahr 2009 her. Dresden hatte letztes Jahr nicht mal die 1,8 Mio erreicht. Dazu kommt für Dresden natürlich eine Sache zum tragen, was die Linienflüge rechtfertigt. Die Lage der Stadt relativ am Rand von Deutschland und schlechte Eisenbahnverbindungen. Ergänzend muß hinzugefügt werden, die wirtschaftliche Situation der Region Dresden. Hier bestehen Welten zwischen Dresden und Erfurt.

Es ist nicht nachvollziehbar, wieso Thüringer den mühsamen Weg mit der Bahn nach Frankfurt in Kauf nehmen, um dort ihre Reise anzutreten. Vier Wochen vorher gebucht sind die Zubringerflüge nach München schon für 99 Euro (hin- und zurück, inklusive Steuern und Gebühren) erhältlich. Flüge ab München sind häufig preiswerter zu bekommen als ab Frankfurt und das Umsteigen dort deutlich angenehmer als am hessischen Megaairport. Hier informiert der Flughafen über Presse, Wirtschafts- und Reisebürostammtische, damit die Thüringer wieder ab Ihrem Flughafen fliegen.

Diese Aussage muß man auch differenziert betrachten. So bieten einige Veranstalter ein Rail by Fly Ticket. Andererseits sollte man auch über die relativ gute Anbindung per Bahn an den Frankfurter Flughafen glücklich sein.

Daher hat dies der neue Geschäftsführer gemeinsam mit Aufsichtsrat und Marketingleiter als wichtigstes Ziel für den Flughafen definiert: Die Stabilisierung der letzten bestehenden Verbin­dung nach München, die Anwerbung neuer Linienverbindungen in die wichtigen Drehkreuze Europas, Direktverbindungen auf kommerziell relevanten Strecken. Es ist bedauerlich, wenn die Betriebskosten des Flughafens politisch kurzsichtig in Frage gestellt und der neuen Geschäftsführung vorgeworfen werden. In den vergangenen Jahren konnte der Flughafen auf umfangreiche Rückstellungen zurückgreifen, welche 2009 planmäßig aufgezehrt waren. Es ist erstaunlich, wenn sich einzelne Politiker davon nun überrascht zeigen, dabei mit falschen Zahlen und Fakten argumentieren. Der Flughafen Erfurt ist kein Selbstzweck, sondern ein für Thüringens Wirtschaft lebenswichtiger Infrastrukturfaktor.

Dise Aussage mag ja richtig sein, jedoch muß man festhalten, das der Flughafen auf Grund seiner zentralen Lage in Deutschland für Linienflüge relativ ungünstig liegt. Auch wenn ich jetzt erneut auf Frankfurt zu sprechen komme, von diesem Airport erreiche ich mit relativ geringen Aufwand Ziele in aller Welt. Wünschenswert wäre die Anbindung an ein zweites oder drittes Europäische Drehkreuz. Allerdings muß man hier auch festhalten, das die Strecke nach München mit ihren Subventionen durch das Land auf den Prüfstand gehört. Es kann nicht sein, das die Airline über mehrere Jahre Fördermittel für diese Strecke bekommt. Entweder die Strecke rechnet sich oder sie rechnet sich nicht.

Wenn man sich hier einmal die Geschichte der Flughafens über eine längeren Zeitraum ansieht, so wird man sehen, das es für Linienflüge immer schwer war. So gab es auch früher schon entsprechende Versuche Linienflüge zu etablieren. Diese scheiterten jedoch nach einigen Wochen.


Wer den Flughafen in Abrede stellt schadet Thüringen. Mit 2½ Stunden ist der Flughafen von Frankfurt doppelt so weit entfernt wie Köln oder Stuttgart. Nürnberg liegt näher an München, Leipzig näher an Berlin. Dennoch floriert hier der Luftverkehr. Wer sich klein redet, wird klein wahrgenommen. Thüringen hat eine schlagkräftige, mittel­ständisch geprägte Industrie. Thüringen ist der wichtigste Solarstandort in Deutschland und Europa. Thüringen hat zudem touristisch viel zu bieten, ist das historische, wie auch das grüne Herz Deutschlands, Oberhof ein sportliches Schwergewicht. In vielen Gesprächen mit Fluggesellschaften, Veranstaltern und Unternehmen konnte der Flughafen überzeugen. Diese Gespräche fanden und finden nicht in Erfurt statt, Marketing­leiter und Geschäftsführer besuchen Ihre Kunden vor Ort.
So arbeitet die Niederländische Wirtschaftsrepräsentanz NBSO, wie auch der Flughafen in Amsterdam nun mit dem Flughafen zusammen um eine Fluggesellschaft für eine Flugver­bindung ins weltweite Drehkreuz der KLM und Ihrer Partner zu gewinnen. KLM bspw. hätte allein ca. 30 Millionen Euro Betriebskosten, um einen doppelten Tagesrand­flug anzubieten. Die „Nachlässe" bei Lande- und Abfertigungsgebühren durch den Flughafen sind für die Fluggesellschaften ein Tropfen auf den heißen Stein - es bedarf also besserer Argumente.
Deshalb - und mit Unterstützung aus Politik und Wirtschaft - fließen Standort­faktoren in die Präsentationen ein, mit denen der Flughafen Erfurt um neue Strecken wirbt. Die Thüringer Politik, wie auch die Städte, stellen sich hierbei hinter Ihren Flughafen. So zählt im Linienflugbereich das direkte Einzugsgebiet.
Neben der überragenden, weltweiten Bekanntheit von Weimar wird eine Umbenennung des Flughafens in Erfurt-Weimar ganz nebenbei dieses Einzugsgebiet des Flughafens nahezu verdoppeln: Von 200.000 Einwohnern in Erfurt auf 350.000 in Erfurt-Weimar (mit Weimarer Land). Auch eine solche Zahl macht das Ziel Erfurt-Weimar für Fluggesellschaften potentiell interessanter.

Wer soll das aber bezahlen!? Auch wenn die Summe "relativ" gering ist, so gibt es doch im Land andere Prioritäten, als einen Flughafen umzubenennen. Das das Einzugsgebiet des Flughafens größer wird stimmt. Das aber das Land Thüringen durch die Umbenennung mehr Touristen bzw. der Flughafen mehr Passagiere abfertigt, ist zu bezweifeln.

Insofern kann der Flughafen den Vorstoß der Landesregierung um die Minister Carius und Machnig, wie der Opposition um die FDP nur befürworten. Wer Thüringen adäquat an die Welt anbinden will, muss seinen Flughafen stärken. Neue Linien können nur mit einer klaren, strategischen und nachhaltigen Politik angeworben und erfolgreich etabliert werden. Neue Linien stärken die Thüringer Tourismusindustrie, wie auch die Wirtschaft. Die klare, verbindliche Unterstützung dieser Linien durch Wirtschaft, Politik, wie auch die Thüringer Tourismusindustrie ist ebenso ein Erfolgsfaktor.
Der Flughafen stellt lediglich die Infrastruktur. Im Gegensatz zum Aufwand für Straßen und auch die (privatisierte) Bahn sind die Beträge, die hier investiert werden gering, wobei der Flughafen auf die Investitionen der Vergangenheit in die Flughafeninfrastruktur zurückgreifen kann.
Ein strategisches Kernziel ist es daher, diese Infrastruktur nun bei den Fluggesellschaften bekannt zu machen.
Im Mai positionierte sich der Flughafen zudem erstmals auf der wichtigsten Fachmesse für Geschäftsflugverkehr EBACE in Genf. Mit der perfekten Lage im Herzen Deutschlands und einer hervorragenden Infrastruktur bietet sich der Flughafen als Standort für die Geschäftsfliegerei an. Einige Anbieter aus England und Spanien haben bspw. 150 und mehr Business Jets bestellt um in Europa Netzwerke aufzubauen. Auch hier versucht die Geschäftsführung nun, gemeinsam mit der Marketingabteilung, den Flughafen Erfurt zu positionieren und die Voraussetzungen für zeitgemäße Angebote zu schaffen.

„Selbstverständlich verfolgen wir eine klare Strategie, die wir auch offen kommunizieren" betont Geschäftsführer Matthias Köhn. „Unser Ziel ist die Positionierung des Flughafen Erfurt als Tor für Thüringen."
Und Marketingleiter Jürgen Barthel ergänzt „Die neue Unterstützung aus Politik und Wirtschaft ist wichtig. Wir brauchen neue Linienverkehre in die Drehkreuze Europas um der Welt den Weg nach Thüringen zu öffnen."

Quelle: flughafen-erfurt.de

Wie kann es sein, dass Dresden das Jahr 2009 mit 2,2 Millionen Passagieren abschließt, Memmingen im Allgäu nach drei Jahren über 800.000 Passagiere hat und die hessische Landesregierung für einen Flughafen Kassel über 500.000 Passagiere prognostiziert?


Endlich spricht mal jemand aus, was eigentlich alle denken: überall gehts voran, nur hier nicht.
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c_schwarz
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon c_schwarz » So 20. Jun 2010, 11:58

ach weißt du, ich finde es schade, dass ihr jetzt gleich wieder anfangt alles schlecht zu reden. natürlich versucht der flughafen, tatsachen für sich möglichst vorteilhaft darzustellen. und über das ein oder andere argument der pm lässt sich auch streiten. aber darauf kommt es doch eigentlich überhaupt nicht an. wichtig ist doch, dass sich etwas tut in bindersleben. die passagierzahlen steigen. das management engagiert sich, airlines nach erf zu holen. das war doch nicht immer so...
wenn mir vor zwei jahren einer erzählt hätte, dass erf mit klm über ne linie nach amsterdam verhandelt, dann hätte ich ihm einen vogel gezeigt. genauso bei budapest und moskau.

und noch ein wort zu den angeblichen überkapazitäten: geh mal auf die seite von german sky airlines. wenn du da flüge erf-ayt buchen willst, dann erscheinen bei schritt 2 alternative abflughäfen, von denen man billiger fliegt ( ->sind also schlechter gebucht) da sind oft berlin, leipzig oder dresden dabei. das heißt, dort ist die auslastung auch nicht besser.
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tor7378
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tor7378 » So 20. Jun 2010, 12:51

Ich bin seit 1986 in verschiedenen Bereichen der Luftfahrt tätig, auch in verschiedenen Unternehmen. Dadurch sehe ich einiges anders als der "Normalverbraucher".

Ich sage es jetzt mal aus meiner Sicht: Hier wird mit aller Macht versucht, etwas aus dem Boden zu stampfen. Erfurt hat allerdings auch keine großen Alternativen. Lass bitte im Herbst Cochstedt (egal welche Airline und Routen) in Betrieb gehen, was wird mit den beantragten Slots von Ryanair in Altenburg, was wird wenn Kassel in Betrieb geht. Es kommt meiner Meinung nach zu einer Kanibalisierung der einzelnen Quellmärkte der Flughäfen. Ich geh jetzt sogar noch weiter. Wenn in nicht allzunaher Zukunft BBI seinen Betrieb aufnimmt wird es noch schlechter für die Flughäfen im Osten, besonders für Leipzig. Die Leipziger werden dann versuchen, ihren Einzugsbereich noch weiter auf Thüringen auszudehnen.

Jetzt noch eine Ergänzung: Wie kann es sein, das einige Reiseveranstalter Erfurt absolut boykotieren und in Mitteldeutschland nur von Dresden und Erfurt fliegen!?

Die ist jedoch meine eigene Meinung!
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tor7378
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tor7378 » So 20. Jun 2010, 13:00

c_schwarz hat geschrieben:ach weißt du, ich finde es schade, dass ihr jetzt gleich wieder anfangt alles schlecht zu reden. natürlich versucht der flughafen, tatsachen für sich möglichst vorteilhaft darzustellen. und über das ein oder andere argument der pm lässt sich auch streiten. aber darauf kommt es doch eigentlich überhaupt nicht an. wichtig ist doch, dass sich etwas tut in bindersleben. die passagierzahlen steigen. das management engagiert sich, airlines nach erf zu holen. das war doch nicht immer so...
wenn mir vor zwei jahren einer erzählt hätte, dass erf mit klm über ne linie nach amsterdam verhandelt, dann hätte ich ihm einen vogel gezeigt. genauso bei budapest und moskau.

Man verhandelt über Flugziele, das stimmt. Eine Aussage zu entsprechenden Airlines wird jedoch vermieden. Auch eine KLM tut 30 Mio. nicht ohne weiteres für eine neue Strecke investieren ohne die Sache genau zu prüfen.

und noch ein wort zu den angeblichen überkapazitäten: geh mal auf die seite von german sky airlines. wenn du da flüge erf-ayt buchen willst, dann erscheinen bei schritt 2 alternative abflughäfen, von denen man billiger fliegt ( ->sind also schlechter gebucht) da sind oft berlin, leipzig oder dresden dabei. das heißt, dort ist die auslastung auch nicht besser.

Man kann nicht behaupten das diese Flüge schlechter gebucht sind, es gibt jedoch ein größeres Angebot an wöchentlichen Flügen zwische DRS/LEJ nach AYT.

Zuletzt geändert von tor7378 am So 20. Jun 2010, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon EA-Henning » So 20. Jun 2010, 13:01

Ups!
Ich dachte immer, ich bin der Pessimist hier? :-)
Aber die Argumente sind keineswegs von der Hand zu weisen.
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c_schwarz
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon c_schwarz » So 20. Jun 2010, 14:32

die von klm veranschlagten 30 mio. € entsprechen einer täglichen doppelten tagesrandverbinung. das ist also keine realistische zahl, weil 2 umläufe täglich viel zu viel wären. das sind 14 wochenflüge!
wenn die route tatsächlich aufgenommen wird, dann vielleicht mit 3 bis 4 flügen in der woche. deshalb werden auch die betriebskosten wohl kaum über 10 mio. € liegen.
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AlexL
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon AlexL » So 20. Jun 2010, 14:39

3-4 Flüge die Woche würden nicht aufgenommen werden. Es wäre meiner Meinung mindestens ein doppelter Tagesrand von Mo-Fr notwendig, damit die Verbindung angenommen wird. Dass KLM tatsächlich fliegen wird, halte ich für unwahrscheinlich, da sie selbst gar nicht über das passende Gerät verfügt, um Erfurt anzufliegen. Die Embraer sind bereits zu groß. Eine Airline in Größenordnung OLT mit Saab 340 wäre vorstellbar. Selbst wenn, 30 Mio € sind viel zu viel für einen doppelten Tagesrandumlauf. Ich weiß nicht, auf welchem Flugzeugmuster diese Rechnung zustande kam, aber selbst für eine Embraer ist es weitaus mehr, als bei vergleichbaren Airlines/Flugstrecken.
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tor7378
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Re: Antrag für Umbenennung in Flughafen Erfurt-Weimar

Beitragvon tor7378 » So 20. Jun 2010, 14:43

Außerdem kommt in Erfurt noch folgendes Problem hinzu: Die Wettersituation speziel ab Mitte Oktober bis Ende November. Hier wird ein Fluggerät benötigt was nach CAT IIIa/b oberieren kann. Die Einschrenkungen sehen wir jedes mal im Herbst bei der MUC-Linie mit der Do 328 von Cirrus. Da werden wetterbedingt diverse Flüge gestrichen.
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