Neues aus Bindersleben...

Der Flughafen Erfurt - Weimar in der Berichterstattung von Presse & Rundfunk.
stromberg
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon stromberg » Di 11. Dez 2012, 12:48

Das hast Du sehr nüchtern und treffend eingeschätzt ( meiner Meinung nach )
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LEJmann1002
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Bindersleben...

Beitragvon LEJmann1002 » Di 11. Dez 2012, 23:21

Das ist jetzt etwas abwegig, aber ich wundere mich seit einiger Zeit auch über den Auftritt des Flughafens.

Erstens, dieser unsägliche Abrafax-Goethe, mit seinen Koffern. Peinlich.
Zweitens, »Erfurt-Weimar«. Lachhaft.
Provinz zu sein ist keine Schande. Aber sich betont provinziell zu geben, schon.
Landeshauptstadt!!
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tosch
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon tosch » Fr 14. Dez 2012, 02:59

Tja, wenn es darum geht, die eigentlich vorhandene Popularität und auch den Bekanntheitsgrad zur Imagesteigerung zu nutzen, kamen Thüringen und Erfurt noch nie aus den Puschen. Da haben wir schon viel Geschichte(EF ist eine der ältesten Großstädte Deutschlands), eine Unmenge an Kultur, großartige Sportler und Musiker wie z.B. Clueso, und nach wie vor kennt man von Thüringen nur Bratwürste und Klöße und seit neustem den NSU. Ich hab manchmal das Gefühl, man weiß was man hier hat - aber nur innerhalb der Landesgrenzen.
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon EA-Henning » Fr 14. Dez 2012, 08:31

Das Problem wird bleiben.

Es gibt viele alte Städte. Um es salopp zu sagen, es fahren mehr Leute nach Marlorca, zur MAKS oder zum Sushi-Essen nach Japan.
Eine Unmenge an Kultur, nunja........die Menschenfänger sind eher Musicals wie in Hamburg, Fussball wie in München oder Leverkusen.....
Das lockt nicht wirklich viele Menschen.
Clueso? Wer ist das? Mal abgesehen von der anfangs schwierigen Aussprache ist die Musik nun nicht soooo der Bringer. Sicher: für Fans nicht verkehrt, wird dieser Herr nun nicht dafür sorgen, das Höschen und BH's auf die Bühne fleigen.
Kurzum: das alles ist ja recht anständig, aber viel zu wenig, um die Massen zu bewegen.

Dafür fehlt erstens etwas richtig großes, beispielweise ein jährliches Riesen-Live-Konzert mit den wirklichen Zugpfreden.
Zum anderen muessten die vorhandenen Resourcen mal eben konzentriert werden.
Wir haben eine hohe Dichte Eisenbahnmuseen. Wir haben noch relativ viele Industrieruinen aus Zeiten des kalten Krieges. Warum nicht mal eine Cold-War-Tour durch Wismut, Merkers usw. Das ganze noch gepaart mit der Beförderung von Dampfloks, Ferienfahrschulen im Trabbi und ein Manöver mit Farbsprühwaffen (Paintball - find ich albern, wird aber angenommen...) auf einem alten TÜP.
Nee, man versuchts mit alten Kirchen, Synagogen und Theater. Nur, das juckt keinen.

Dazu kommt, das eine Zusammenarbeit zwischen den Kommunen fast unmöglich ist, weil sich jeder übervorteilt sieht. Das alles klappt eben anderswo besser.

Und das unterm strich Entscheidende, es gibt zu wenig große Sehenswürdigkeiten und Besuchsatraktionen. Da aber die Kaufkraft so gering ist, das die Einheimischen derartiges ausserhalb der Urlaubszeit nutzen, lässt sich sowas nicht finanzieren.
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kirchi
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon kirchi » Fr 14. Dez 2012, 10:03

EA-Henning hat geschrieben:Dazu kommt, das eine Zusammenarbeit zwischen den Kommunen fast unmöglich ist, weil sich jeder übervorteilt sieht. Das alles klappt eben anderswo besser.

Kernproblem der Neiderfüllten Thüringer, man muss sich nur mal die Kommentarzeilen in der TA durchlesen, welch geistiger Dünnschiss dort geschrieben wird..

...das fängt am Flughafen an. Da gönnen die Altenburger nicht, dass Thüringen EINEN brauchbaren Flughafen hat...
...geht bei der Eisenbahn weier (siehe Diskussion um das Fernverkehrskonzept)...


...größter Versager an der Stelle ist für mich natürlich die Politik. Und in deren Ausführungsgewalt auch die Thüringer Tourismusgesellschaft!



EA-Henning hat geschrieben:Und das unterm strich Entscheidende, es gibt zu wenig große Sehenswürdigkeiten und Besuchsatraktionen....

da wiederspreche ich dir, die Sehenswürdigkeiten gibt es, aber die Vermarktung hinkt (siehe deine Punkt oben)
Wartburg, Weimar, jüd. Schatz in Erfurt, Hainich-Nationalpark, "Thüringer Meer", Oberhof, Erfurter Weihnachtsmarkt, etc.

wenn ich mir vorstellen würde, ich wäre eine Incomingagentur, dann würde ich auch solche kombinierten Dinge anbieten wie:
- "Burgen und Schlösser in Thüringen" eine Reise von der Wartburg bis zur Leuchtenburg
- "Wege des Martin Luther"
- "Florales Thüringen" - Hainichnationalpark, EGA, Rennsteiggarten
- "Action in Thüringen"
- "Theater Erlebnisse"
- "weihnachtliches Thüringen"

und dann natürlich den Flughafen in Erfurt als Ausgangspunkt der Reisen nehmen.

man mekrt, ich würde das Thüringen in den Vordergrund rücken. Heute ist dieses Konstrukt Thüringen eher eine Zwangsehe, als eine richtige Gemeinschaft!
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c_schwarz
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon c_schwarz » Fr 14. Dez 2012, 10:40

Mir würde das Herz bluten, wenn mit Eisenbahnmuseen und Paintball überregionales Marketing betrieben wird!
Goethe, Schiller, Napoleon, Martin Luther und noch hunderte weitere historisch bedeutsame Persönlichkeiten haben Thüringen mit zu dem gemacht was es heute ist, und die Leute sollen hier Urlaub machen um den Irrsinn des kalten Krieges zu erkunden? Honecker statt Herder, oder wie soll ich mir das vorstellen?
Ich denke, dass die Richtung im Thüringer Incoming-Tourismus stimmt. (Wellness und Kultur) Als ausgebildeter Erfurter Stadtführer kann ich mir nur verwundert die Augen reiben, wenn da einer sagt, Kirchen und Synagogen interessieren die Leute nicht... Genau das Gegenteil ist der Fall!
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon EA-Henning » Fr 14. Dez 2012, 12:25

Ich habe nicht gesagt, das wir KEINE Sehenswürdigkeiten haben.
Allerdings, die vorhandenen ziehen nun mal nicht die Massen an. DAS ist der Punkt.
Sonst, ich wiederhole mich, würden die Touristen und verantwortliche Touristikunternehmen schlange stehen. Tun sie aber nicht.

Kalter Krieg und Paintball? Ersteres interessiert mich sehr, letzteres finde ich (!) beklopft. Aber ersteres ist eben ein Magnet. Nur mal so, ich betreue ein Objekt (2.Weltkrieg) aus privatem Interesse. Ich mache keine Werbung. Ich nehme dafür auch kein Geld. Aber ich habe jährlich trotzdem 3 bis 6 Reisegruppen (meist Nachfahren von Zwangsarbeitern oder "normale" interessierte) aus vornehmlich dem Ausland. (Benelux wegen den sogenannten Westarbeitern). Kalter Krieg, Verschwörubngstheorien oder auch Paintball zieht eben an. ;ehr, als Theater und Konzert, sonst würde es unseren Theatern ja besser gehen.

Das es Leute gibt, die sich für die Dinge von Kirchi und Schwarz interessieren, weiss ich. Aber es sind zu wenig.

Und, @ Kirchi, ob das Ding "Incommingcenter" oder Tourismusbüro heisst, ics kacke, es muss funktionieren. Nur weil es mit Aglizismen benannt wird, wirds nicht besser - eher schlechter. Letzteres ist übrigens typisch Deutsch. Selbst Hausmeister heissen heute Facility Manager......
...Sorry, musste mal sein :-) ....
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon kirchi » Fr 14. Dez 2012, 12:35

EA-Henning hat geschrieben:Das es Leute gibt, die sich für die Dinge von Kirchi und Schwarz interessieren, weiss ich. Aber es sind zu wenig.

Und, @ Kirchi, ob das Ding "Incommingcenter" oder Tourismusbüro heisst, ics kacke, es muss funktionieren. Nur weil es mit Aglizismen benannt wird, wirds nicht besser - eher schlechter. Letzteres ist übrigens typisch Deutsch. Selbst Hausmeister heissen heute Facility Manager......
...Sorry, musste mal sein :-) ....


- Thüringer Sehenswürdigkeiten sind nicht besser oder schlechter als andere. Nur haben es Kölner Dom, Nürnberger Christkindelsmarkt und Rothenburg o.d.Tauber einfach besser gemacht, in Sachen Vermarktung
- ich glaube erstens, dass die "Klassiker" unter den Touris, neben den Skitouristen in Oberhof, die Masse der Besucher stellt => aber der Diskussionspunkt ist m.E. nur zweitrangig
- ja, auch 2WK und Kalter Krieg sind ein Stück unserer Geschichte und gehört def. dazu
- ich habe ja nie gesagt, dass die TTG nun Incomingcenter heißen soll, ich habe versucht mich in die unternehmerische Sicht einzudenken ;)

Fakt ist, touristisch wird Thüringen niemals aus den Vollen schöpfen können und mehr als ein Busstop auf dem Weg von/nach Dresden (oder andere) werden, wenn nicht die provinzielle Vermarktung besser wird, der Neid untereinander wegfällt und man auch mal als Einheimischer an eine Sache glaubt, bevor diese wieder zerredet wird (hier wieder der Verweis auf die Kommentare unter den TA-Artikeln)
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kirchi
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon kirchi » Fr 14. Dez 2012, 12:41

Kleiner Nachtrag, ich glaube oftmals, dass in Thüringen das Wort Wertschöpfungskette eine eher zufällige Aneinanderreihung irgendwelcher Ereignisse ist.
Soviel, wie es klingt, wird in TH auch nicht falsch gemacht, aber oftmals reicht das bisschen aus oder es ist ein entscheidenter Fehler. Diese Sicht der Dinge ist mit Sicherheit auch den ein oder anderen offiziellen in den tour. relevanten Stellen bekannt...

...man muss auch nicht vollauf loslegen, sondern Stück für Stück aufbauen.
Könnte mir das so vorstellen, dass man in England (zufällig ausgewählt) werben sollte für Sonderflüge ins "Weihnachtsland Thüringen". So Eintagesausflüge, morgens mit dem Flieger hin, abends zurück. Und hier kann man entweder den Erfurter Weihnachtsmarkt erleben oder eben auf zur weihnachtlichen Wartburg oder oder oder...

...das Problem ist eben, dass dann eine Reihe Beteiligter aktiv werden muss und diese eben koordiniert werden!
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Re: Neues aus Bindersleben...

Beitragvon EA-Henning » Fr 14. Dez 2012, 13:28

Thüringer Sehenswürdigkeiten sind nicht besser oder schlechter als andere. Nur haben es Kölner Dom, Nürnberger Christkindelsmarkt und Rothenburg o.d.Tauber einfach besser gemacht, in Sachen Vermarktung

Besser nicht, die machen das nur schon länger und dadurch ist es überall bereits bekannt. Dazu gibts dann noch die großen Einkauspassagen vor Ort.

Wertschöpfungskette?
Ja, ich habe aber gerade bei einigen Unternehmen gemerkt, das die nicht wissen, was dass bedeutet.
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