Thüringer-Verkehrsforum

tosch hat geschrieben:

niemand will die Flughäfen schließen (außer ein paar grünen oder linken Spinnern )

Zumindest was ERF betrifft, wird das aber schon als erster Schritt zu einer möglichen Abwicklung wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob ihr neulich Abend "Fakt ist...!" live aus Erfurt geschaut habt(Gäste u.a. Christian Carius und Jennifer Schubert), da ging es um die mitteldeutschen Flughäfen. Und was soll man sagen, es wurden alle Airports gnadenlos zerpflückt, allen voran ERF, und einzig an LEJ wurde ein gutes Haar gelassen. Das klang schon sehr nach Abgesang und die Zukunftsaussichten für ERF mochte man als geneigter Zuschauer durchaus als düster empfinden.

auch wenn das jetzt polemisch klingt, aber ein Bundesland sollte ein Selbstverständnis haben. Und genau zu diesem gehört auch ein Flughafen dazu. Und wenn es den Airport nicht geben würde, würden viele Investitionen im Land nicht getätigt werden. Warum? Weil viele Investoren mit dem Bizzjet hinfliegen und auch schnell wieder wegfliegen möchten. Konzentriert sich alles auf LEJ, blutet Thüringen noch mehr aus. Von Ideologischen, wie auch vom ökonomischen her...

kirchi hat geschrieben:

tosch hat geschrieben:

niemand will die Flughäfen schließen (außer ein paar grünen oder linken Spinnern )

Zumindest was ERF betrifft, wird das aber schon als erster Schritt zu einer möglichen Abwicklung wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob ihr neulich Abend "Fakt ist...!" live aus Erfurt geschaut habt(Gäste u.a. Christian Carius und Jennifer Schubert), da ging es um die mitteldeutschen Flughäfen. Und was soll man sagen, es wurden alle Airports gnadenlos zerpflückt, allen voran ERF, und einzig an LEJ wurde ein gutes Haar gelassen. Das klang schon sehr nach Abgesang und die Zukunftsaussichten für ERF mochte man als geneigter Zuschauer durchaus als düster empfinden.

auch wenn das jetzt polemisch klingt, aber ein Bundesland sollte ein Selbstverständnis haben. Und genau zu diesem gehört auch ein Flughafen dazu. Und wenn es den Airport nicht geben würde, würden viele Investitionen im Land nicht getätigt werden. Warum? Weil viele Investoren mit dem Bizzjet hinfliegen und auch schnell wieder wegfliegen möchten. Konzentriert sich alles auf LEJ, blutet Thüringen noch mehr aus. Von Ideologischen, wie auch vom ökonomischen her...

Ich stimme dir da vollkommen zu und das ist ja auch die Argumentation, welche Carius immer anbringt. Die hiesige Wirtschaft braucht funktionierende Infrastruktur und da gehört auch ein Flughafen hinein. Nur scheinen sich alle diejenigen mit diesem Standpunkt zumindest in Thüringen mehr und mehr auf verlorenem Posten wiederzufinden. Ich jedenfalls fand die Diskussion bei "Fakt ist...!" neulich sehr einseitig positiv auf LEJ bezogen, hat mir wirklich nicht gefallen.

Ich bin kein Fachmann aber ich bin da sehr skeptisch. Klar kann man sicher 95% der Routinen mit Kamera-Aufrüstung und Fernübertragung bewältigen. Aber das Auge des Türmers – in Verbindung mit seinem situativ reagierenden Gehirn – ist in jener Situation unersetzlich, die irgendwann einmal nicht der Routine entspricht. Irgendeine plötzlich auftretende Gefahr, die man vorher nicht modellieren kann. Das scheint mir wieder Geiz an der falschen Stelle zu sein.
Hoffentlich heißt es nicht eines Tages: aus Kostengründen müssen alle Tower in D geschlossen werden, die Kontrolle übernimmt das EU-Control-Center Xyz bei Paris (eine grauenhafte Vorstellung!). Oder in China, weil billiger. Hoffentlich gibt es nicht irgendwann einen Unfall bei dem man dann sagen mußte: mit Türmer wäre das zu verhindern gewesen.

Ich halte es aus prinzipieller Erwägung für falsch. Kurzsichtigkeit, fatal.

auf der anderen Seite sieht eine Infrarot-Kamera mehr im Nebel, als das menschliche Auge auf dem Turm...

aber mal ein anderer Vorstoß, warum integriert man die Fluginformationsstellen (kurz FIS) nicht in DFS Tower verkehrsarmer Flughäfen, wie Erfurt, Saarbrücken oder Münster?

LEJmann1002 hat geschrieben:Ich bin kein Fachmann aber ich bin da sehr skeptisch. Klar kann man sicher 95% der Routinen mit Kamera-Aufrüstung und Fernübertragung bewältigen. Aber das Auge des Türmers – in Verbindung mit seinem situativ reagierenden Gehirn – ist in jener Situation unersetzlich, die irgendwann einmal nicht der Routine entspricht. Irgendeine plötzlich auftretende Gefahr, die man vorher nicht modellieren kann. Das scheint mir wieder Geiz an der falschen Stelle zu sein.
Hoffentlich heißt es nicht eines Tages: aus Kostengründen müssen alle Tower in D geschlossen werden, die Kontrolle übernimmt das EU-Control-Center Xyz bei Paris (eine grauenhafte Vorstellung!). Oder in China, weil billiger. Hoffentlich gibt es nicht irgendwann einen Unfall bei dem man dann sagen mußte: mit Türmer wäre das zu verhindern gewesen.

Ich halte es aus prinzipieller Erwägung für falsch. Kurzsichtigkeit, fatal.

Absolut richtig. Hier kommt die immer selbe Problematik zum Tragen: der Mensch kann Situationen abwägen, einschätzen. Die Maschine nicht. Sie handelt stets nach Schema F. Auf der anderen Seite können Menschen natürlich Fehler unterlaufen. Ist eine Maschine jedoch auf ein bestimmtes Arbeitsmuster festgelegt und in ihrer Erwägung zu unflexibel, kann das ebenfalls zu fatalen Fehlern führen. Es ist im Prinzip dasselbe Problem wie bei der Frage: setze ich auf Sicherheitsfachkräfte mit Erfahrung und Bauchgefühl oder lasse ich eine automatische Gesichtserkennungssoftware entscheiden, ob jemand etwas Böses im Schilde führt?

Beim Thema Luftraumüberwachung läuft es auf dasselbe hinaus.